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8. August 2016

Der Aufbau einer Dachbegrünung: Dachabdichtung bis Vegetation

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Der Hauptgrund für den Bau einer Dachbegrünung ist der verzögerte  bzw. geringere Wasserabfluss von Regenwasser in die Kanalisation. Insbesondere für Neubauten mit Flachdach im gewerblichen Bereich wird diese zunehmend ein Muss – denn sie ist Voraussetzung für die Erteilung einer Baugenehmigung. Ein fachgerechter Unterbau ist das A und O in Sachen Dachbegrünung.

Voraussetzungen für den Dachbegrünungsaufbau

Sie können nicht jedes Dach begrünen. Für ein Gründach müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein: Am wichtigsten ist, dass in die Statik des Hauses bereits eine ausreichende Lastannahme für den Ausbau eingeflossen ist. Sprich: Es muss sichergestellt sein, dass ihr Dach den Dachgarten tragen kann. Zudem müssen entsprechende Dachanschluss- und Dachabschlusshöhen vorhanden sein. Des Weiteren müssen Sie darauf achten, dass die Wärmedämmung druckfest ist. Darüber beginnen dann die einzelnen Schichten des Gründachs.

In jedem Fall folgt eine fachgerechte Dachbegrünung den Empfehlungen der Forschungsanstalt Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL). Deren Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen enthält alle wichtigen Eckdaten und Maße für den Aufbau.

Die Regelschichten einer Dachbegrünung

Egal welche Art von Begrünung vorliegt – ob hochwertiger Dachgarten mit Sträuchern, Stauden und Belagsflächen oder ganz simple, extensive Flachdachbegrünung: Für ein Gründach gilt immer der gleiche Regelschichtaufbau.

Wurzelschutzfolie schützt Abdichtung des Dachs

Ganz unten liegt eine separate Wurzelschutzbahn, zum Beispiel eine Wurzelschutzfolie. Diese schützt die Dachabdichtung – wie der Name bereits sagt – vor Durchwurzelung. Allerdings wird die Wurzelbahn heute kaum noch verwendet, da die Dachabdichtung des Dachdeckers meist schon wurzelfest ist. Wenn doch, kommt hierauf das Schutz- und Speichervlies.

Schutzschicht für Wurzelschutz

Trenn- und Schutzlagen schützen die Wurzelschicht vor mechanischen oder chemischen Beschädigungen.  Verwendete Schutzplatten bestehen meist aus Kunststoffgranulat, Schaumstoff oder Kunststoffvlies.

Dränschicht dient der Entwässerung

Die Aufgabe der Dränageschicht ist, einsickerndes, überschüssiges Wasser aufzunehmen. Regenwasser leitet sie dann zur Vermeidung von Staunässe in die Ablaufvorrichtung ab, denn sonst wird der Dachaufbau zu schwer. Die Dränschicht dient manchmal – bei entsprechender Ausrichtung – als zusätzlicher Wurzelraum. Als Materialien eignen sich Lava, Blähschiefer oder Dränmatten.

Filterschicht verhindert Einschlämmung

Filterschichten verhindern, dass Boden- und Substratteile aus der Vegetationsschicht in die Dränschicht einschlämmen. Sie beeinträchtigen die Wasserdurchlässigkeit der Dränschicht nicht und bestehen beispielsweise aus Filtervlies.

Vegetationsschicht schafft Grundlage für Pflanzen

Diese Schicht spielt eine große Rolle: Sie bildet als Wurzelraum die Grundlage für das gesamte Pflanzenwachstum – denn sie muss Wasser speichern und Überschusswasser in die Dränschicht abgeben. Damit sie ihre Funktion erfüllt, ist ein ausreichendes Luftvolumen und dauerhafte Strukturstabilität von verwendetem Substrat nötig.

Vegetation ganz nach Ihrem Wunsch

Der sichtbare Teil: Diese Schicht können Sie bepflanzen, wie es Ihnen beliebt. Sie besteht zum Beispiel aus Saatgut, Sprossen, Pflanzen oder Vegetationsmatten.

Variation der Schichtdicken bei Extensiv- und Intensivbegrünung

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Es gibt zwei Arten von Gründach-Bepflanzung: Die extensive und die intensive Bepflanzung. Je nachdem, welche bei Ihnen zum Tragen kommt, variieren die einzelnen Schichtdicken.

Die intensive Begrünung

Bei den Intensivbegrünungen – den klassischen Dachgärten – handelt es sich um vergleichsweise aufwändige Begrünungen. Sie finden auf diesen Dächern

  • Stauden und Sträucher
  • Rasenflächen
  • manchmal sogar Bäume
  • Pools und Wasseranlagen
  • Sitzplätze.

Da sie sehr viel mehr aushalten und leisten muss, ist sie wesentlich höher – meist über 25 cm; die statisch zu berücksichtigende Last liegt bei über 3,0 kN/m².

Die einfache Intensivbegrünung ist simpler angelegt und kostensparender. Sie ist oft bei Flachdachabdeckungen zu finden. Meist beinhaltet sie nur bodendeckende und pflegeleichte Dachbegrünungen mit Stauden, Gräsern und kleineren Gehölzen. Die Aufbauhöhe liegt hier zwischen 15 und 25 cm; das Aufbaugewicht zwischen etwa 1,5 und 3,0 kN/m².

Die extensive Begrünung

Die Extensivbegrünung ist die pflegeleichteste Variante der Dachbegrünung: Da sie zum Beispiel aus Sedum (Fetthenne-Arten) und Moosen besteht, welche als Sprossen auf dem Dach ausgebracht werden, ist sie wenig aufwändig in Herstellung und Erhalt. Sie kommt auch bei einem Schrägdach zum Einsatz – evtl. in Kombination mit Rutsch- und Schubsicherungen. Bauhöhe ist hier zwischen 6 und 15 cm; das Flächengewicht liegt bei ca. 0,5 bis 1,5 kN/m².