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6. August 2018

Biologische Schädlingsbekämpfung – so geht‘s den Schädlingen an den Kragen

Nützlinge in den Garten locken

Wer kennt sie nicht, die lästigen Schädlinge, die im Garten ihr Unwesen treiben und sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen Schaden zufügen? Neben der chemischen Keule gibt es auch eine uralte und zugleich moderne Methode, den Plagegeistern Herr zu werden: die biologische Schädlingsbekämpfung mittels natürlicher Feinde wie zum Beispiel Nützlingen, Krankheitserregern, Parasiten und Parasitoiden. Auch Viren, Bakterien und Pilze kommen zum Einsatz, sind aber für den Hobbygärtner nicht zu empfehlen.

Die Natur hat auf (fast) alle Schädlinge eine Antwort

Neu ist die Idee wirklich nicht: Man macht sich die natürlichen Feinde der Schädlinge zunutze – so wie es in der Natur ohnehin geschieht, aber eben gezielt. Bekannte, bei uns heimische Nützlinge sind:

  • Insekten wie Marienkäfer, Florfliege oder Ohrwurm (gegen Läuse);
  • Schlupfwespen (gegen Motten);
  • Katzen (gegen Schadnager im Allgemeinen);
  • Laufenten (gegen Schnecken);
  • Singvögel (gegen Würmer und Raupen)
  • Greifvögel (gegen die Überpopulation von z.B. Kaninchen und Tauben);
  • Spinnentiere wie die Raubmilbe Typhlodromus pyri (gegen diverse Arten von Spinnmilben).

Gegen manche Schädlinge wie beispielsweise den Buchsbaumzünsler hilft nur Chemie, aber hier gilt grundsätzlich: Vorsichtig und sparsam einsetzen und das Ganze am besten von einem Fachmann machen lassen. Derartige Insektizide können der Umwelt nachhaltig schaden, denn sie töten auch Nützlinge. Außerdem sind sie für den Menschen giftig, weshalb ihre Verwendung in öffentlichen Anlagen verboten ist.

Zurück zur Natur

In den letzten Jahrzehnten hat sich herausgestellt, dass chemische Mittel zwar zu Beginn sehr effektiv wirken, das Ungeziefer jedoch im Laufe der Zeit gerne Resistenzen dagegen entwickelt. Zudem gehen derartige Mittel zu Lasten der Umwelt.

Schädlingsbekämpfung auf biologischer Basis bietet zahlreiche Vorteile:

  • keine Resistenzentwicklung;
  • keine chemischen Rückstände auf den Zier- und Nutzpflanzen;
  • weniger Nebenwirkungen, da die natürlichen Feinde gezielt eingesetzt werden;
  • überschaubare Kosten.

Kampf dem Übeltäter Nummer 1: Blattläuse

Es geht auch ohne Chemie – und wie! Nehmen wir einmal das Beispiel Marienkäfer. Dieser Nützling ist nicht nur schön anzuschauen, sondern hat einen Heißhunger auf alles, was wie eine Schildlaus oder Blattlaus aussieht. Schon im Larvenstadium frisst ein einzelner Marienkäfer bis zu 450 Läuse täglich und steigert sich im Erwachsenenalter auf mehr als 5.000 Blattsauger!

Auch die Gemeine Florfliege, deren Larven wegen ihres enormen Hungers auch „Blattlauslöwen“ genannt werden, liebt Blattläuse – sie vertilgen 100 bis 150 Schädlinge (auch Spinnmilben und Thripse) am Tag.

Ein weiterer Feind der Blattlaus ist der oft unbeliebte, aber sehr nützliche Ohrwurm (auch Ohrenkneifer genannt). Er kann aber selbst zum Schädling werden, wenn er weiche Pflanzenbestandteile frisst.

Nützlinge gezielt stärken!

Naturnaher Garten

Einige Nützlinge sind in einem intakten Ökosystem von Natur aus vorhanden – passende Rückzugsmöglichkeiten, wie sie zum Beispiel ein naturnaher Garten oder ein Insektenhotel bietet, vorausgesetzt. Mit geeigneten Pflanzen wie Stauden und Hecken oder einem eher naturbelassenem Garten mit Laub- und Holzhaufen sowie Schnittgut sorgen Sie für den optimalen Lebensraum.

Anhand dieser Maßnahmen leisten Sie einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für den Naturschutz – und mit der richtigen Gartenpflege im Herbst legen Sie den Grundstein dafür, dass Sie langfristig Freude an Ihrem Garten haben.

Gute Beratung ist angebracht

Eier von Nützlingen sind im Fachhandel erhältlich und werden in der Nähe des Ungeziefers ausgebracht. Grundsätzlich gilt beim Einsatz von natürlichen Feinden jedoch: Immer Arten verwenden, die vor Ort verbreitet sind und in das Ökosystem passen. Ansonsten können sie viel Schaden anrichten, wie der Fall des importierten Asiatischen Marienkäfers beweist: Dieser verdrängt mittlerweile die heimischen Arten und ist selbst zu einer richtigen Plage geworden!

Lassen Sie sich im Zweifelsfall von dem Gärtner Ihres Vertrauens beraten. Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne, die passende biologische Bekämpfungsmethode zu finden. Außerdem erhalten Sie von uns auch tatkräftige Hilfe bei der Stauden- und Heckenpflege – so werden sich Ihre Nützlinge lange wohlfühlen und ihre „Gegner“ in Schach halten.