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24. März 2015

Spielen oder nicht spielen: Sportrasen-Nutzung im Winter

Bis Anfang Mai kann der Winter noch sein Comeback feiern. Daher befassen wir uns mit einem wichtigen Thema, das immer wieder gefragt wird: Ist der Rasen auch im Winter bespielbar.  Spieler, Schiedsrichter, Platzpfleger und Vereinsvorsitzende sind sich in den wenigsten Fällen einig: Ob das Spiel bei Schnee, Eis, Frost oder Nässe angepfiffen wird oder der Rasenplatz gesperrt bleibt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – und ebenso unterschiedlich sind meist die Meinungen darüber.

Stefan Hänsler von Haas Galabau gibt Ihnen Hilfen bei der Entscheidung. Im Vordergrund steht natürlich die Gesundheit der Spieler – aber auch der wirtschaftliche Erhalt des Rasens wird abgewogen.

Problemfelder auf dem Rasen

Je nach Temperatur und Witterung kommen unterschiedliche Problemfelder zustande, die sowohl den Spielern als auch dem Rasen schwer zu schaffen machen. Spielen oder nicht spielen, das ist hier die Frage – und die muss von Fall zu Fall neu entschieden werden.

Schnee und Eis

Hauptrisiken einer Schneeauflage sind Rutschen und Einsinken der Spieler; der Schnee wird verdichtet – Folgen für den Rasen: Die Gräser ersticken und die Blätter werden ruiniert. Erkennbar ist dies an einer Schwarzfärbung, im schlimmsten Fall werden die Pflanzen irreparabel geschädigt, was einen Totalausfall im Frühjahr nach sich zieht.

Eine noch höhere Verletzungsgefahr lauert bei Eis, da die Spieler keinen Halt in der Rasentragschicht finden. Der Rasen leidet auf dieselbe Weise wie bei Schnee: Luftabschluss für die Rasengräser, Zerstörung von Blättern und Pflanzen setzen den Rasenflächen schwer zu – eine Wiederherstellung im Frühling (wenn überhaupt) nur durch intensive Rasenpflege möglich.

Unsere Empfehlung lautet deshalb: Den gefrorenen bzw. vereisten Rasenplatz nicht betreten, Spiel bzw. Training absagen.

Verwendung von Salz

Gelegentlich wird bei den oben beschriebenen Witterungsverhältnissen der Einsatz von Salz bzw. Auftaumitteln (z.B. Natrium-, Kalium- oder Calciumchlorid) diskutiert – wir raten hiervor dringend ab! Die Salzkonzentration schädigt nicht nur den Rasen, sondern birgt auch gesundheitliche Gefahren für die Sportler – etwa, wenn Salze in Wunden eindringen.

Frost-/Tauwechsel

Wechselhafte Verhältnisse mit Frost und Tau sind ähnlich gefährlich wie eine Eisschicht auf dem Rasen, es besteht erhöhte Verletzungsgefahr durch fehlenden Halt in der Rasentragschicht.  An Rasengräsern und -wurzeln entstehen sehr starke Schäden – der Sportplatz sollte auch unter diesen Bedingungen sicherheitshalber gesperrt werden, auch der Gesundheit der Rasenflächen zuliebe. Das Betreten des Rasens setzt seine Widerstandsfähigkeit herab, er wird anfällig für Krankheiten wie den berüchtigten Schneeschimmel, der (anders als der Name vermuten lässt) insbesondere bei Temperaturen von 0° bis 10° C zustande kommt und nur schwer zu beseitigen ist.

Reif und Nässe

Fußballbegeisterte wissen: Ein rutschiger Rasen durch Reif und Nässe führt zu vermehrten Stürzen und begünstigt ein unfaires Spiel.  Betritt man den Rasen bei Reif, werden darüber hinaus die Rasenblätter in Mitleidenschaft gezogen (erkennbar an der charakteristischen Schwarzfärbung) – bei Nässe wiederum entstehen starke Bodenverdichtungen und nachhaltige Schäden an der Grasnarbe; die folgende Frühjahrs-Rasenpflege wird dadurch deutlich aufwändiger.  Spiel oder Training sind zwar grundsätzlich möglich – ob Sie die Schäden am Rasen in Kauf nehmen wollen, liegt jedoch in Ihrem eigenen Ermessen.

In jedem Fall wichtig: Sorgfältige Rasenpflege

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Grundvoraussetzung für die Rasen-Nutzung im Winter ist in jedem Fall eine sorgfältige Rasenpflege – prophylaktisch im Herbst (Rasensamen nachsäen, mähen, Düngung mit Kalium-haltigem Langzeitdünger), regenerativ im Frühjahr (Vertikutieren, Moos und Rasenfilz entfernen, Mähen und Düngen). Nur so stellen Sie sicher, dass Ihr Rasen nicht zum Sanierungsfall wird.

Eine prinzipielle Alternative zum Naturrasen ist das Verlegen eines Kunstrasens, der rund ums Jahr bespielt werden kann – dafür aber nach ca. 12 Jahren ausgewechselt werden muss und keine positiven Auswirkungen auf das Kleinklima der Umgebung hat.  Die Nutzung eines natürlichen Rasens ist im Winter nicht von vornherein tabu – sofern Sie die Sicherheit der Spieler stets im Auge behalten und den erhöhten Pflegeaufwand, der dadurch entsteht, in Kauf zu nehmen bereit sind.

Bild: © Teteline, fotolia.com